Gut zu wissen ...

Es gibt verschiedene HIV-Tests. Alle haben ihre Vorteile. Welcher Test für dich in Frage kommt, zeigt dieser Überblick. Es besteht natürlich die Möglichkeit, sich bei der Wahl des Tests beraten zu lassen, zum Beispiel von Aidshilfen oder anderen Test- und Beratungsangeboten.

Bei einem HIV-Test handelt es sich in der Regel um einen Antikörper-Suchtest. Das heißt, er sucht im Blut nach Antikörpern gegen HIV. Antikörper lassen sich mit einem Labortest spätestens sechs Wochen nach der Ansteckung, mit einem Schnelltest spätestens nach zwölf Wochen nachweisen.

Bei Verdacht auf eine frische Infektion können aber auch schon vorher Testverfahren eingesetzt werden, die das Virus oder Virusbestandteile direkt nachweisen.

Mit Sicherheit nachweisen, dass man nicht infiziert, also HIV-negativ ist, kann man beim Labortest nach sechs Wochen, beim Schnelltest nach drei Monaten.

HIV-Labortest

Hier wird die entnommene Blutprobe ins Labor geschickt, ein Ergebnis erhält man in der Regel nach wenigen Tagen. Im Labor wird ein positives Testergebnis direkt bestätigt. Eine HIV-Infektion kann mit dem Labortest nach sechs Wochen sicher ausgeschlossen werden.

HIV-Schnelltest

HIV-Schnelltests liefern das Ergebnis schon in etwa 30 Minuten nach der Blutabnahme. Schnelltests können aber nur Antikörper nachweisen und kein HIV-Antigen, und bis sich nach einer Infektion genug Antikörper für einen Nachweis gebildet haben, kann es länger dauern. Daher gilt bei Schnelltests auch ein längeres diagnostisches Fenster: Erst drei Monate nach einem Risikokontakt kann man mit einem negativen Schnelltest-Ergebnis eine HIV-Infektion sicher ausschließen. Ist das Ergebnis eines HIV-Schnelltests positiv, muss man etwa zwei bis fünf Tage warten, bis das Ergebnis durch einen weiteren Test als sicher bestätigt werden kann.

HIV-Selbsttest

Selbsttests sind eine Form des Schnelltests und können eigenständig durchgeführt werden, zum Beispiel zu Hause. Allerdings fällt die sonst übliche Testberatung weg.

Es gibt eine Fülle von Angeboten, leider auch sehr schlechte. Es sind nur Tests zu empfehlen, die das CE-Prüfzeichen der Europäischen Union haben, für die Anwendung durch Laien konzipiert und in Europa  zugelassen sind.

Darüber hinaus sollte ein guter HIV-Selbsttest annähernd zu 100% sensitiv sein. Das bedeutet, dass er bei richtiger Anwendung keine HIV-Infektion übersieht. Diese Kriterien erfüllen die HIV-Heimtests "Autotest VIH", "INSTI" und "Exacto-Selbsttest". Hier gibt es weitere Infos zum Selbsttest.

s.a.m health-Einsendetest

Die s.a.m Health-Einsendetests sind Tests, die man regelmäßig zu Hause anwendet.

Das s.a.m-Paket beinhaltet Tests auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonokokken. Interessierte können sich online anmelden und dann in einer lokalen Test- und Beratungsstelle ein Erstgespräch mit persönlicher Beratung führen. Sie entscheiden dann selbst, ob sie das Testkit zukünftig alle 3, 6 oder 12 Monate automatisch zugesandt bekommen möchten. Das Erstpaket kostet 59 Euro, jedes weitere 49 Euro pro Testvorgang.

Blut- und Urinproben sowie Abstriche werden zu Hause selbst entnommen und dann ins Labor nach Hamburg gesendet. Wird keine Infektion festgestellt, erhalten die Nutzer_innen das Ergebnis per SMS. Liegt eine Infektion vor, erhalten sie eine SMS mit der Bitte um Rückruf. Eine medizinische Fachkraft steht für ein Beratungs­gespräch bereit und verweist gegebenenfalls an medizinische Einrichtungen und Aidshilfen weiter.

Mehr Informationen findest Du hier.

PCR-Test

Der PCR-Test weist HIV direkt nach. Hauptsächlich wird er zur Kontrolle der HIV-Therapie eingesetzt. Allerdings kann er auch eine HIV-Infektion nachweisen, und zwar bereits ein bis zwei Wochen nach einer möglichen Infektion. Er kostet allerdings mindestens 100 Euro, und ist bei dieser Anwendungsform selbst zu bezahlen.

Da es kein genaues diagnostisches Fenster gibt, ist es nicht zu empfehlen einen PCR-Test zum Ausschluss einer HIV-Infektion zu nutzen.

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