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Party, Kultur, Politik, Parade, Demo, Sex und Musik

Auf satten 64 Seiten bieten wir Prävention und Unterhaltung in einem Heft. Von Leseempfehlungen bis zum TV-Programm, von Sextipps bis zu Rezept-Klassikern, vom Kreuzworträtsel bis zum Psychotest, Homoskop inklusive.

STOLZ ist eine Produktion von HERZENSLUST NRW in Kooperation mit dem CHECKPOINT der Aidshilfe Köln.

Hier findest du ein paar Auszüge aus unserem Magazin. Wenn du mehr lesen willst, findest du das komplette Magazin STOLZ hier als PDF-Datei.

Das STOLZ Magazin 2021 kannst Du hier vorbestellen.

Liebe Twinks und Bären, Kerle und Boys, Tunten, Tops, Bottoms, Otter, Ledermänner und Dragqueens, kurz: liebe Männer, die mit anderen Männern Sex haben.

Die Pandemie hat uns nach wie vor fest im Griff und wir alle müssen unseren Alltag irgendwie an die neuen Gegebenheiten anpassen. Dazu gehört auch, auf lieb gewonnene Events zu verzichten, beispielsweise auf die CSD-Paraden, die im ganzen Land abgesagt wurden beziehungsweise nicht in der gewohnten Form stattfinden konnten. Die Demonstrationen sind für Herzenslust in jedem Jahr ein großartiger Anlass, Präventionsbotschaften unter das Volk zu bringen und der eine oder andere wird unsere Kampagnen aus den letzten Jahren noch im Kopf oder vielleicht sogar noch Broschüren in der Schublade liegen haben.

Prävention ist ein anspruchsvolles Business, geht es doch immer darum, Inhalte zu vermitteln, die man am liebsten ignorieren würde. Denn niemand denkt bei Liebe, Lust oder Leidenschaft gerne an HIV, Syphilis, Tripper oder andere STIs – das hat nicht zuletzt ganz aktuell der Umgang mit Corona noch einmal deutlich gemacht. Deshalb versuchen wir, mit unseren CSD-Kampagnen originelle Wege zu gehen, irgendwo zwischen Information, Spaß und Geilheit.

Aber was tun, wenn der CSD ausfällt? Wir haben uns gegen eine rein digitale Version unserer CSD-Aktion entschieden und präsentieren euch daher eine handfeste Alternative – ganz retro: ein Magazin ... gedruckt ...  auf richtigem Papier! STOLZ!

STOLZ beinhaltet eine bunte Mischung aus Party, Kultur, Politik, Parade, Demo, Sex und Musik. Auf satten XX Seiten bieten wir Prävention und Unterhaltung. Von Leseempfehlungen bis zum TV-Programm, von Sextipps bis zu Rezept-Klassikern, vom Kreuzworträtsel bis zum Psychotest ist für alle was dabei.

Ob Corona oder nicht: Wir lassen uns das Heft nicht aus der Hand nehmen und sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder auf der Straße!

Arne Kayser
(Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW e.V.)

Neue Info-Broschüre von ICH WEISS WAS ICH TU: „Schwul. Trans*. Teil der Szene!“

Das Thema „Akzeptanz von Vielfalt“ ist für die Präventionsarbeit der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU (kurz IWWIT) von großer Bedeutung. Bereits 2014 setzte IWWIT mit „Jeder wie er will“ ein Zeichen für Akzeptanz in der schwulen Szene. Seit 2017 informiert die IWWIT-Kampagne nicht nur zum Thema „Schwul. Trans*. Teil der Szene!“ sowohl online als auch vor Ort, sondern sind schwule trans* Männer auch Mitglieder im Kampagnenteam. Die neue Broschüre „Schwul. Trans*. Teil der Szene!“ verstärkt nun die Kommunikationsarbeit der Kampagne zum Thema weiter.

Das Heft richtet sich an schwule trans* und cis Männer, aber auch an gender non-conforming und nicht-binäre Menschen, die sich der schwulen Community zugehörig fühlen. Ein Redaktionsteam aus überwiegend trans* Menschen hat den Text und die grafische Gestaltung der Broschüre seit 2019 gemeinsam erarbeitet. Mehr zum Thema „Schwul. Trans*. Teil der Szene!“ findet ihr auf iwwit.de/trans.

Auf 44 Seiten finden sich alle notwendigen Infos zum vielfältigen schwulen Szeneleben, zu wichtigen Begriffen, schwulem Sex, Schutz vor HIV (Safer Sex) und auch die „Dos und Don’ts für cis Männer“ für einen respektvollen Umgang miteinander. Außerdem gibt es einen Kurzüberblick zur Trans*-History und bedeutenden Aktivist*innen. Weblinks zu mehr Infos runden die Broschüre ab. „Die neue Broschüre ist damit das erste Nachschlagewerk im deutschsprachigen Raum in dieser Form und Umfang.“, so Robyn Schmidt, Leiterin des Projekts ICH WEISS WAS ICH TU. „Ich freue mich außerordentlich, dass wir nun eine tolle Broschüre anbieten können, welche die große Vielfalt der schwulen Szene und ihrer Menschen sowohl bildlich als auch sprachlich darstellt.“

#WirFürQueer : Eine Aktion für mehr Solidarität in der queeren Szene

Queere Menschen und ihre Communities sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen. Sei es durch mögliche Einsamkeit während des Lockdowns oder auch durch finanzielle Schwierigkeiten. Darüber hinaus stehen zahlreiche queere Magazine, Clubs und Organisationen vor ernsthaften wirtschaftlichen Herausforderungen. Das wollen wir von der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU (kurz IWWIT) so nicht einfach geschehen lassen. Deshalb haben wir im April 2020 mit der Unterstützung von sechs großen queeren Magazinen die Aktion #WirFürQueer ins Leben gerufen.

Ihr seid nicht allein! In der Community passiert gerade sehr viel – auch an Solidaritäts- und Unterstützungsaktionen. Damit helfen wir uns gegenseitig! Gemeinsam schaffen wir es durch diese harten Zeiten!

Mit #WirFürQueer machen wir auf unserer Webseite iwwit.de/wir-fuer-queer auf Sammlungen von Hilfs- und Soliaktionen aufmerksam, die bereits von queeren Medien geführt werden und stetig aktualisiert werden. Ihr findet umfangreiche Sammlungen unserer Kooperations- und Medienpartner*innen, die euch zeigen, welche Projekte eure Unterstützung brauchen. Aber auch wo ihr selbst Unterstützung bekommen könnt.

In diesem Jahr finden viele Prideveranstaltungen online statt. Auch wir haben am 17. Mai 2020 zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit ein großes Online-Soli-Event für die queere Community organisiert. Ein buntes Programm mit bekannten Szenegrößen, Talks, Live-Shows und Politischem. Unterstützt wurden wir dabei vom CSD Deutschland e.V. und unseren Medienpartner*innen Siegessäule, Mannschaft Magazin, Queer.de, männer*, Schwulissimo und Fresh-Magazin. Falls ihr das verpasst habt oder bestimmte Highlights nochmal anschauen möchtet: Auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/pg/ICH.WEISS.WAS.ICH.TU/videos/) könnt Ihr Euch die gesamte Veranstaltung oder auch einzelne Acts und Beiträge noch einmal anschauen.

CSD nach Corona: Lasst uns radikaler sein! (Ein Gastkommentar von Johannes Kram)

Der alte Ton-Steine-Scherben-Song gilt noch immer: „Macht kaputt, was Euch kaputt macht!“ Und er gilt besonders für queere Menschen. Doch dafür müssen wir erst einmal verstehen, was uns „kaputt“ macht, was so viele LGBTIQ* daran hindert, privat und beruflich genauso frei, gesund und erfolgreich zu sein, wie Heteros es sind. Also: Wenn wir angeblich wirklich „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ sind, warum sind dann nur ein Drittel von uns out im Job? Warum verdienen wir weniger? Warum haben so viele queere Kids Selbstmordgedanken? Warum ist der deutschen Gesellschaft egal, was LGBTIQ* in unserer Nachbarschaft, etwa in Polen, passiert? Warum kommen wir in den Medien zwar vor, aber oft nur als Klischee, als Problem, als jemand, dessen Identität einer Erklärung bedarf und nicht einfach selbstverständlich da sein kann? Und warum fällt es uns oft so schwer, über Scham und Zurückweisung zu sprechen und diese zu überwinden? Warum tun wir so oft anderen das an, worunter wir selber gelitten haben, also, warum erheben wir uns über andere, bewerten wir andere für das, was sie sind?

In den USA hat man Lesben und Schwule gefragt: „Was würdet Ihr machen, wenn es keine Homophobie geben würde?“ Viele konnten auf diese Frage überhaupt keine Antwort geben, weil sie es sich schlicht nicht vorstellen konnten. Aber die häufigste Antwort war so etwas wie: „Dann würde ich mit meinem Partner, mit meiner Partnerin, Hand in Hand über die Straße gehen.“ Das ist doch merkwürdig, oder? Man darf sich alles vorstellen, und dann kommt so ein bescheidener Wunsch! Überall und ohne drüber nachzudenken Hand in Hand über die Straße zu gehen, also das, was für die allermeisten Menschen völlig selbstverständlich ist, ist für queere Menschen etwas, wofür wir unsere ganze Vorstellungskraft einsetzen müssen.

Vielleicht erklärt das ja am besten, was die Kraft der Prides ausmacht, und damit auch, warum „digitale CSDs“ keine CSDs sind, sondern so ziemlich genau ihr Gegenteil. Da draußen passiert nämlich etwas Magisches, etwas das sich Heteros wohl nie vorstellen können: ein Gefühl der kollektiven wie der ganz persönlichen Unbeschwertheit. Weil wir an einem Tag nicht Minderheit, sondern Mehrheit sind, weil wir zusammen sind, weil an einem Tag die Normen außer Kraft sind, die uns disziplinieren, die uns zur Vorsicht mahnen. Aber auch, weil wir das eigene Anderssein feiern und im gleichen Augenblick auch das Anderssein der anderen. Weil wir sehen und spüren und wertschätzen können, was uns unterscheidet, aber gleichzeitig auch, was uns eint. Es ist ganz einfach: Alleine schon, weil so viele Heteros nicht verstehen, warum wir die CSDs noch brauchen, brauchen wir sie. Wir müssen uns reiben, laut sein, wir müssen sichtbar sein. Doch das ist nicht genug.

Seit dem Wegfall des Eheverbotes befindet sich unser Kampf in einer anderen Phase. Zwar gibt es immer noch rechtlich einiges zu klären. So muss etwa das demütigende Transsexuellengesetz endlich weg, geschlechtsverändernde Operationen bei Kindern müssen verboten, der Status lesbischer Eltern muss verbessert werden. Doch was wir nach dem Kampf um gleiche Rechte jetzt dringend brauchen, ist ein Kampf, bei dem es um gleiche Chancen geht.

Die CDSs sind nach der Ehe für alle entgegen vieler Befürchtungen nicht schwächer geworden, sie haben fast überall an Umfang zugenommen, aber auch an Diversität unterschiedlicher Gruppen und Anliegen. So gesehen ist die Community trotz aller Probleme untereinander so stark wie nie zuvor. Zumindest vor Corona war das so. Jetzt sollte es darum gehen, diese Stärke zu nutzen, um Gesellschaft wirklich zu verändern, um Gerechtigkeit und gleiche Chancen in allen Bereichen zu erstreiten. Die Pandemie ist ein guter Anlass, unsere Rituale zu überdenken und zu überlegen, wie wir die Werkzeuge unseres Kampfes besser einsetzen können. Unsere CSDs sind da das wichtigste Mittel, aber unser Ziel darf nicht nur sein, dass es die Demos und Paraden wieder wie früher geben wird. Ja, allein das wird sehr schwierig werden. Und trotzdem müssen sie dann anders sein, und das heißt auch: radikaler. So sollten wir etwa keine Firmen und keine Marken mehr dulden, die den Regenbogen zum Marketing nutzen, sich aber nicht dafür einsetzen, dass es ihren queeren Mitarbeiter*innen hier und überall auf der Welt wirklich besser geht. Wir sollten (insbesondere den öffentlich-rechtlichen) Medien weniger durchgehen lassen, wenn sie ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, unsere Gesellschaft in ihrer Vielfalt abzubilden. Und gerade in einer Stadt wie Köln, in der das Katholische so selbstverständlich ist, muss klar sein: Die Katholische Kirche ist kein schräg-altmodischer, aber im Grunde harmloser Verein: Sie ist eine Täterorganisation, die nicht nur in vielen Ländern der Welt für unsere Verfolgung eintritt, sondern auch hier bei uns für das Durchsetzen einer wissenschaftlich längst widerlegten Zweigeschlechtlichkeit beseht und somit das Leid vieler queerer Menschen schürt.. Der nächste „richtige“ CSD wäre eine gute Gelegenheit, sie im Angesicht des Domes spüren zu lassen, wie wenig wir damit einverstanden sind.

Nach Corona werden die Verteilungskämpfe in unserer Gesellschaft wohl härter werden, und wir werden noch deutlicher machen müssen, dass unser Kampf für Gerechtigkeit kein Luxusproblem ist. Nur mit Nett-sein werden wir das nicht schaffen.

Johannes Kram

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STOLZ ist eine Produktion von HERZENSLUST NRW in Kooperation mit dem CHECKPOINT der Aidshilfe Köln. Das Magazin kannst du unter stolz-magazin kostenlos bestellen.

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